Mit sekundären Pflanzenstoffen auf der Überholspur

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20.05.2022

Wie kann die positive Wirkung von sekundären Pflanzenstoffen noch gezielter in unseren Lebensmitteln eingesetzt werden? Das Innovationscamp S „PHYTOGENial“, eine fünftägige Schulungsreihe, hat den derzeitigen Wissensstand der Ernährungs- und Lebensmittelforschung von sekundären Pflanzenstoffen sowie die Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Lebensmittelbranchen beleuchtet.

Sekundäre Pflanzenstoffe stehen zwar namentlich in der zweiten Reihe, sind jedoch immens wichtig für die Eigenschaften von Obst und Gemüse. Das Beta-Carotin in Karotten, der Duftstoff von Marillen, das Capsaicin in Chilischoten, das Allicin im Knoblauch, ... die Liste an Abwehr-, Geschmacks-, Farb- und Duftstoffen in unterschiedlichsten Lebensmitteln lässt sich schier endlos weiterführen.

Sekundäre Pflanzenstoffe spielen auch in der täglichen Arbeit der teilnehmenden Betriebe eine wichtige Rolle. Daher war auch das Interesse am Seminar groß.

So sah es auch Manfred Müller, R&D Manager von Puratos Austria: „Ausgewogene Ernährung mit den richtig verarbeiteten und kombinierten Lebensmitteln kann noch viel mehr im Bereich Gesundheit und Wohlbefinden erreichen.“

Phytogene Stoffe liefern dabei wertvolle Qualitäten und machen auch die, aus pflanzlichen Grundprodukten schonend verarbeiteten Lebensmittel zu hochwertigen Produkten.

Am Innovationscamp nahmen Mitarbeiter:innen von neun Betrieben teil. Highlight war unter anderem, deren betrieblichen Erzeugnisse zuerst wissenschaftlich zu analysieren, anschließend gemeinsam Rezepte zu erstellen, um daraus ein mehrgängiges Menü zu zaubern. Dies gelang eindrucksvoll am letzten Seminartag.


„PHYTOGENial!“ war inhaltlich breit gefächert und hatte unterschiedliche Kerngebiete. Neben dem ernährungsphysiologischen Schwerpunkt wurden auch lebensmittelrechtliche Faktoren und Marketing betrachtet. Will bzw. muss ein lebensmittelverarbeitender Betrieb nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben machen, sind besondere Durchführungsbestimmungen zu beachten, welche Unternehmen in der Umsetzung dieser auch beim Produktmarketing beeinflussen.

Stefan Binder, stellvertretender Geschäftsführer der Österreichischen Bergkräutergenossenschaft, lobte in dem Zusammenhang die Mitwirkenden: „Das Seminar war sehr gut organisiert und die vortragenden Personen fachlich sehr kompetent.“

Das Seminar war durch seine Struktur sowohl für thematisch Unerfahrene als auch für Profis ein Gewinn: Nach einer Einführung konnte tiefer in die Materie der sekundären Pflanzenstoffe eingetaucht und dies in den Labors der BOKU und an der FH Gesundheitsberufe OÖ in wissenschaftlicher Manier erforscht werden. Der Seminartag am Departement für Lebensmitteltechnologie in Wien war abwechslungsreich und spannend zugleich.

„Der Schwerpunkt von farmgoodies liegt auf der regionalen Wertschöpfung, der Erzeugung vom Rohstoff und der Veredelung. Bei Lebensmittelanalysen arbeiten wir mit akkreditierten Labors zusammen. Fundiertes Wissen holen wir uns von Expert:innen. Daher war für uns eine Teilnahme am Seminar sehr interessant, um in die Welt der Sekundären Pflanzenstoffe einzutauchen“, fasst Judith Deutschbauer-Rabeder von der oberösterreichischen farmgoodies GmbH zusammen.

Auch Manfred Müller zieht ein ähnliches Resümee: „Ich würde sagen, dass das Seminar PHYTOGENial! eine ideale Gelegenheit war, um aus dem Tagesgeschäft herauszutreten und sich im Thema sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe weiterzubilden. Die Erkenntnisse dienen mir als Inspirationsquelle, die Seminartage nutzte ich auch als wertvolle Möglichkeit zum Networking.“

Klaus Nigl, M.A., Studiengangsleiter Diätologie und Seminar-Hauptverantwortlicher, freut sich ebenso über die gewonnen Eindrücke: „Das Innovationscamp war ein voller Erfolg. In den fünf Seminartagen konnte wir einerseits eine Menge an Erkenntnissen gewinnen und andererseits auch an die motivierten Teilnehmer:innen weitergeben. Sekundäre Pflanzenstoffe haben ein großes Potenzial um unsere Ernährung positiv zu beeinflussen, somit freut es mich, dieses Wissen mit Verantwortlichen in Lebensmittelbetrieben zu teilen.“

Konsortialpartner / Projektpartner

FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH     Universität für Bodenkultur Logo


Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (bwdw) und wird im Rahmen des Programms Forschungskompetenzen für die Wirtschaft der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) durchgeführt.
 

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