22.08.2019
Insgesamt 13 MitarbeiterInnen aus sieben unterschiedlichen Unternehmen der Fleischbranche haben im ersten Halbjahr 2019 im Qualifizierungsseminar „Fit for Fleischtech“ ihr Wissen zu neuesten sensorischen und hygienisch-mikrobiologischen Methoden erweitert.
Zudem haben sie innovative Verarbeitungs- und Haltbarmachungsverfahren kennengelernt. Einige der Teilnehmer haben bereits jetzt Interesse bekundet, bei der im Jänner 2020 startenden Fleischer-Erfahrungsaustauschrunde teilzunehmen. Weitere Interessierte aus der Fleischbranche sind dazu noch herzlich willkommen.
Das Qualifizierungsseminar verband theoretische Inputs mit Workshops und bearbeitete die Themenschwerpunkte Fleischtechnologie, Produktentwicklung, mikrobiologische Prozesse, Hygienerichtlinien und Verfahren zur Entkeimung und Verarbeitung von Fleischprodukten. Die wissenschaftlichen ExpertInnen schufen einen abwechslungsreichen Rahmen. Die TeilnehmerInnen konnten bei verschiedenen Labor-Analysen und sensorischen Untersuchungen das theoretische Wissen gleich praktisch vertiefen. Zudem wurden Fleischersatzprodukte vorgestellt und der Fleischkonsum mit seinen ökologischen Auswirkungen betrachtet. Auch ein ein Vortrag zum Thema Chancengleichheit von Frauen stand am Programm.
Wissenschaftlichen Seminarleiter war Dr. Otmar Höglinger von der Fachhochschule Wels. Dort fanden auch vier der fünf Termine statt. Der letzte Termin fand, in enger Zusammenarbeit mit Dr. Henry Jäger, an der Universität für Bodenkultur in Wien statt. Labors und Praxis-Räume standen an beiden Veranstaltungsörtlichkeiten zur Verfügung.
„Vor allem die sensorischen Übungen und die vorgestellten Fallbeispiele waren interessant und lehrreich, da ich hier die meisten praktischen Inputs erhalten habe“, so die Teilnehmerin DI Barbara Albrecht, Qualitätsmanagerin bei Hochreiter Fleischwaren GmbH. Und weiter: „Die gelernten Inhalte beeinflussen zukünftige Denkprozesse im Unternehmen“.
Wir haben die Teilnehmerin DI Barbara Albrecht, Qualitätsmanagerin bei Hochreiter Fleischwaren GmbH, nach Abschluss des Seminars über ihre Eindrücke befragt:
„Für mich war das Modul Sensorik das interessanteste, da ich hier am meisten praktische Inputs bei der Verkostung erhalten habe. Beispielsweise: Worauf muss man achten? Welche Fehler gibt es und wodurch sie produktionstechnisch oder auch zuschnitt-technisch bedingt sind? Durch die bunte Zusammenstellung der Gruppen bzw. aller Seminarteilnehmer mit verschiedenen Hintergründen aus QS, Produktion, Selbstständige etc. war ein guter Austausch möglich. Der Vortrag von Hr. Stelzl vom Hygienicum war ebenso sehr interessant, da er einige Fallbeispiele angeführt hat, wie man von einem positiven Nachweis, z.B. einer bestimmten Mikroorganismengruppe, auf eine spezifische Fehlerquelle im Produktionsprozess rückschließen kann. Zudem hat er die statistische Komponente der Mikrobiologie in seinem Vortrag sehr anschaulich herausgearbeitet.“
„Ja, definitiv. Ich denke mit den o.g. Beispielen im Hinterkopf bewerte ich manche Situationen in der Arbeit nun anders als zuvor. Sehr spannend war beispielsweise auch der Seminartag an der BOKU, da dort neue Methoden der Garung und Haltbarmachung präsentiert wurden, die möglicherweise bald Einzug in die Branche und damit den Berufsalltag halten werden.“
„Ich würde den Besuch eines solchen Seminars auf jeden Fall empfehlen, es gab einen guten Austausch zwischen den Seminarteilnehmern untereinander und den Teilnehmern mit den Vortragenden, wobei viele Fragen beantwortet werden konnten.“
Das Projekt „Fit for Fleischtech“ wurde im Programm "Forschungskompetenzen für die Wirtschaft" von der FFG gefördert.