Oö. Fleischverarbeiter rüsten sich für die Zukunft

Qualifizierungsseminar „Fit for Fleischtech“ setzt sich in ERFA-Runde „Nice to meat you“ fort

Fleischverarbeitende Unternehmen setzen auf maßgeschneiderte Schulungen © Marco2811 / Fotolia
Fleischverarbeitende Unternehmen setzen auf maßgeschneiderte Schulungen © Marco2811 / Fotolia
Bei verschiedenen Labor-Analysen und sensorischen Untersuchungen konnte das theoretische Wissen gleich praktisch vertieft werden © Business Upper Austria
Bei verschiedenen Labor-Analysen und sensorischen Untersuchungen konnte das theoretische Wissen gleich praktisch vertieft werden © Business Upper Austria
Die Seminarteilnehmer erhielten viele praktische Inputs © Business Upper Austria
Die Seminarteilnehmer erhielten viele praktische Inputs © Business Upper Austria
Die Teilnehmer profitierten von den spannenden Vorträgen © Business Upper Austria
Die Teilnehmer profitierten von den spannenden Vorträgen © Business Upper Austria

22.08.2019

Insgesamt 13 MitarbeiterInnen aus sieben unterschiedlichen Unternehmen der Fleischbranche haben im ersten Halbjahr 2019 im Qualifizierungsseminar „Fit for Fleischtech“ ihr Wissen zu neuesten sensorischen und hygienisch-mikrobiologischen Methoden erweitert.

Zudem haben sie innovative Verarbeitungs- und Haltbarmachungsverfahren kennengelernt. Einige der Teilnehmer haben bereits jetzt Interesse bekundet, bei der im Jänner 2020 startenden Fleischer-Erfahrungsaustauschrunde teilzunehmen. Weitere Interessierte aus der Fleischbranche sind dazu noch herzlich willkommen.

„Fit for Fleischtech“ verbesserte die Innovationskraft

Das Qualifizierungsseminar verband theoretische Inputs mit Workshops und bearbeitete die Themenschwerpunkte Fleischtechnologie, Produktentwicklung, mikrobiologische Prozesse, Hygienerichtlinien und Verfahren zur Entkeimung und Verarbeitung von Fleischprodukten. Die wissenschaftlichen ExpertInnen schufen einen abwechslungsreichen Rahmen. Die TeilnehmerInnen konnten bei verschiedenen Labor-Analysen und sensorischen Untersuchungen das theoretische Wissen gleich praktisch vertiefen. Zudem wurden Fleischersatzprodukte vorgestellt und der Fleischkonsum mit seinen ökologischen Auswirkungen betrachtet. Auch ein ein Vortrag zum Thema Chancengleichheit von Frauen stand am Programm.

Wissen in Wels und Wien aufgebaut

Wissenschaftlichen Seminarleiter war Dr. Otmar Höglinger von der Fachhochschule Wels. Dort fanden auch vier der fünf Termine statt. Der letzte Termin fand, in enger Zusammenarbeit mit Dr. Henry Jäger, an der Universität für Bodenkultur in Wien statt. Labors und Praxis-Räume standen an beiden Veranstaltungsörtlichkeiten zur Verfügung.

Denkprozesse im Unternehmen wurden beeinflusst

„Vor allem die sensorischen Übungen und die vorgestellten Fallbeispiele waren interessant und lehrreich, da ich hier die meisten praktischen Inputs erhalten habe“, so die Teilnehmerin DI Barbara Albrecht, Qualitätsmanagerin bei Hochreiter Fleischwaren GmbH. Und weiter: „Die gelernten Inhalte beeinflussen zukünftige Denkprozesse im Unternehmen“.

Wir haben die Teilnehmerin DI Barbara Albrecht, Qualitätsmanagerin bei Hochreiter Fleischwaren GmbH, nach Abschluss des Seminars über ihre Eindrücke befragt:

Wie hat dir das Seminar gefallen, welches Modul/welches Thema hat dir besonders gut gefallen?

„Für mich war das Modul Sensorik das interessanteste, da ich hier am meisten praktische Inputs bei der Verkostung erhalten habe. Beispielsweise: Worauf muss man achten? Welche Fehler gibt es und wodurch sie produktionstechnisch oder auch zuschnitt-technisch bedingt sind? Durch die bunte Zusammenstellung der Gruppen bzw. aller Seminarteilnehmer mit verschiedenen Hintergründen aus QS, Produktion, Selbstständige etc. war ein guter Austausch möglich. Der Vortrag von Hr. Stelzl vom Hygienicum war ebenso sehr interessant, da er einige Fallbeispiele angeführt hat, wie man von einem positiven Nachweis, z.B. einer bestimmten Mikroorganismengruppe, auf eine spezifische Fehlerquelle im Produktionsprozess rückschließen kann. Zudem hat er die statistische Komponente der Mikrobiologie in seinem Vortrag sehr anschaulich herausgearbeitet.“

Das bedeutet, du kannst du das Gelernte in deinem beruflichen Alltag brauchen?

„Ja, definitiv. Ich denke mit den o.g. Beispielen im Hinterkopf bewerte ich manche Situationen in der Arbeit nun anders als zuvor. Sehr spannend war beispielsweise auch der Seminartag an der BOKU, da dort neue Methoden der Garung und Haltbarmachung präsentiert wurden, die möglicherweise bald Einzug in die Branche und damit den Berufsalltag halten werden.“

Kannst du anderen Unternehmen den Besuch eines solchen Seminars empfehlen?

„Ich würde den Besuch eines solchen Seminars auf jeden Fall empfehlen, es gab einen guten Austausch zwischen den Seminarteilnehmern untereinander und den Teilnehmern mit den Vortragenden, wobei viele Fragen beantwortet werden konnten.“

Projektpartner:

  • FH Oberösterreich Campus Wels
  • Universität für Bodenkultur Wien
  • Adolf Wegschaider GmbH
  • Fleischwaren Gesellschaft m.b.H
  • Landmetzgerei Hochhauser GmbH & Co KG
  • Hochreiter Fleischwaren GmbH
  • Kalki´s Hausfleischerei und Catering
  • Rudolf Großfurtner GmbH
  • Sonnberg Biofleisch GmbH

>> Infos zur Fleischer-ERFA

Das Projekt „Fit for Fleischtech“ wurde im Programm "Forschungskompetenzen für die Wirtschaft" von der FFG gefördert.