Ressourceneffizienz in der Industrie

Emissionen senken, Produktivität steigern, Kosten reduzieren

Abfüllanlage mit grünen Flaschen auf einem Förderband
Die Lebensmittelindustrie zählt prinzipiell nicht zu den energieintensiven Branchen. Einzelne Prozesse in diesem Sektor haben dennoch großes Potenzial für Energie- und Ressourceneinsparungen. © Business Upper Austria

10.09.2020

Der Industriesektor ist für 30 Prozent des österreichischen Endenergiebedarfes verantwortlich. Damit Österreich bis 2040 klimaneutral wird, muss der Energieverbrauch hierzulande deutlich sinken und die Nutzung erneuerbarer Energien maßgeblich steigen.

Die Ernährungsbranche zeigt im Vergleich zu energieintensiven Industriebranchen wie Eisen- und Stahlerzeugung oder Chemie und Petrochemie nur eine durchschnittliche Energieintensität. Spezifische Prozesse wie z.B. die Herstellung von Bier, Milch, Fleisch können jedoch einen hohen Energieverbrauch aufweisen. Einzelne Prozesse in dieser Branche können daher ebenfalls als energieintensiv bezeichnet werden. Immer mehr Konsument/-innen und der Handel schätzen ressourceneffiziente Produkte und deren nachhaltige Erzeugung über regionale Wertschöpfungsketten. Die wirtschaftliche Verfügbarkeit neuer Prozesse (z.B. Energiespeicher) und Technologien (z.B. innovative Logistikkonzepte) ermöglicht eine nachhaltige Produktion und gewinnt an Bedeutung.

Hier setzt auch das 2018 gegründete Netzwerk „NEFI – New Energy for Industry“ um ein Konsortium aus AIT Austrian Institute of Technology, Montanuniversität Leoben, OÖ Energiesparverband und oö. Standortagentur Business Upper Austria an. Das Ziel ist, den Weg für eine vollständige Dekarbonisierung, also den Einsatz von 100 Prozent erneuerbarer Energie in der Industrie, aufzuzeigen. Mittlerweile zählt NEFI über 80 Partnerunternehmen. Darüber hinaus sind zahlreiche österreichische Forschungs- und Entwicklungsinstitutionen im Netzwerk dabei. NEFI wird aus Mitteln der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, des Klima- und Energiefonds und der Länder Oberösterreich und Steiermark finanziert.

„New Energy For Industry“ setzt den Fokus auf eine Dekarbonisierung des österreichischen Industriesektors durch innovative Technologien „Made in Austria“. Damit trägt NEFI maßgeblich zur Sicherung des Industriestandorts in Österreich und einer maßgeblichen Steigerung der nationalen Wertschöpfung bei. Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, arbeitet NEFI in sechs definierten Innovationsfeldern. Diese sind in technologische und systemische Arbeitsbereiche aufgeteilt, in denen innovative Schlüsseltechnologien entwickelt werden:

  • Energieeffizienz und neue Prozesse
  • Erneuerbare Energie, Speicherung und Laststeuerung
  • Industry to grid
  • Gesetzgebung, Innovation und Forschungspolitik
  • Systemlösungen und Infrastruktur
  • Neue Geschäftsmodelle

Im NEFI_Lab werden Szenarien zur Dekarbonisierung entwickelt und Technologie- und Wissenstransfer industrie- und branchenübergreifend gefördert. Darüber hinaus wird an einer Stärkung des regionalen Netzwerks durch Einbeziehung von Industrievertreter/-innen, Bevölkerung und Politik gearbeitet.

Der NEFI Innovationsprozess ermöglicht die Teilnahme an der Energiewende in der Industrie. Er schafft Rahmenbedingungen, um zukünftige Herausforderungen (White Spots) im Wandel des industriellen Energiesystems zu erkennen und unterstützt die Industrie dabei, diese als Chancen zu nutzen.

Die White Spots werden im Rahmen des Innovationsprozesses in „Project & Open Circles“ bearbeitet und Projekte, mit dem Ziel neue Technologien „Made in Austria“ und innovative Lösungskonzepte zu demonstrieren, entwickelt. Die „Project & Open Circles“ ermöglichen eine gezielte Einbindung von Stakeholdern aus Industrie, Forschung, Politik und Öffentlichkeit.

Am 29. September gibt es die nächste Möglichkeit, mehr über die aktuellen Entwicklungen und Erfolge dieser Initiative und die Fortschritte der Vorzeigeregionen zu erfahren.

„Innovationen für den Klimaschutz“ lautet das Motto des Jahresevents der Vorzeigeregion Energie.

Neben spannenden Highlights aus den Vorzeigeregionen erwartet Sie auch ein Impulsstatemtent von Bundesministerin Leonore Gewessler (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie – BMK) mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema “Erfolgsfaktoren für eine klimaneutrale Energiezukunft”.

>> nähere Infos zur Veranstaltung

 

 


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