14.03.2024
Nachhaltige Innovationen sind nicht nur ökologisch geboten, sondern eröffnen auch lukrative Geschäftsfelder. Erfahren Sie, wie zukunftsweisende Unternehmen Rentabilität und Umweltschutz vereinen – von datengestützter Effizienzsteigerung bis hin zu alternativen Proteinquellen.
Die Lebensmittelbranche befindet sich an einem spannenden Wendepunkt. Innovative Unternehmen erkennen, dass Nachhaltigkeit nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern auch ein enormes wirtschaftliches Potenzial birgt.
Einer dieser Vorreiter in diesem Bereich ist zum Beispiel die Firma SPAR Österreich. In Zusammenarbeit mit dem WWF transformierte der Lebensmittelhändler ab 2011 sein Fischsortiment konsequent hin zu nachhaltig gefischten und produzierten Produkten. Bis 2014 wurden so 95 % des Angebots auf verantwortungsvoll bezogene Ware umgestellt, wodurch bedrohte Arten und illegale Fangmethoden ausgeschlossen sind. Dieser mutige Schritt ermöglicht es SPAR, ökologische Verantwortung mit wirtschaftlichem Erfolg zu vereinen und neue Standards im Lebensmittelhandel zu setzen.
Dieses Beispiel zeigt, dass Unternehmen, die frühzeitig auf nachhaltige Lösungen setzen, einen entscheidenden Wettbewerbsvorsprung erlangen können. Die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit ist unausweichlich und wird die Lebensmittelbranche in den kommenden Jahren prägen. Wer diese Entwicklung als Chance begreift und proaktiv handelt, kann von zahlreichen Vorteilen profitieren.
Die Lebensmittelhersteller stehen vor der Herausforderung, den Spagat zwischen Produktivitätssteigerung und Nachhaltigkeit zu meistern. Hierbei rückt die Frage in den Vordergrund, wie Unternehmen durch nachhaltige Innovationen nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, sondern auch ihre Rentabilität steigern können.
Die Rentabilität nachhaltiger Innovationen ist somit vielschichtig und reicht von direkten Kosteneinsparungen bis hin zu strategischen Vorteilen im Markt. Für die Lebensmittelhersteller eröffnet dies ein breites Spektrum an Möglichkeiten, um zukunftsfähig und profitabel zu wirtschaften. Es geht darum, jetzt zu handeln, um die Resilienz unserer Gesellschaften zu stärken und die längerfristige Lebensfähigkeit von Wirtschaftssektoren zu sichern.
Nachhaltige Technologien bzw. Ernährungstrends, die auf den Klimawandel reagieren, eröffnen neue Geschäftsfelder. Laborgestützte Fleischproduktion und pflanzliche Alternativen, unterstützt durch CRISPR/Cas-Technologien, bieten Chancen für eine effiziente, skalierbare Produktion, die Verbraucherbedürfnisse mit ökologischer Verantwortung verbindet. Diese Ansätze reduzieren Treibhausgasemissionen und Landnutzung, positionieren Marken als Vorreiter im Umweltschutz und erschließen damit lukrative Premiumsegmente.
Der Einsatz von Datenanalyse und künstlicher Intelligenz optimiert Prozesse, minimiert Abfall und senkt Energieverbrauch. So können Betriebe ihre Produktionsketten präzise steuern, Ressourcenverbräuche prognostizieren und Verschwendung reduzieren. Natural Branding, das auf Lasermarkierung statt Verpackung setzt, spart Materialkosten und stärkt das ökologische Markenimage, was wiederum die Kundenbindung erhöht.
Die Einführung von IoT, KI und Blockchain, die sogenannte Lebensmittelhersteller 4.0, transformiert die Lebensmittelherstellung. Diese Technologien ermöglichen eine lückenlose Überwachung und Rückverfolgbarkeit, was zu einer höheren Produktqualität führt, und das Vertrauen der Konsumenten stärkt. Effizientere Logistik, dank besserer Daten, führt zu Kosteneinsparungen und einem strafferen Supply-Chain-Management.
Neben der bereits erwähnten SPAR Österreich Gruppe gibt es weitere vorbildliche Beispiele nachhaltiger Unternehmensführung.
Im Bereich Wassermanagement zeigen österreichische Unternehmen ebenfalls Initiative. Rauch unterstützt mit HELIOZ sauberes Trinkwasser in Uganda durch solare UV-Desinfektion. Die Brau Union und Unilever fokussieren auf den effizienten Einsatz und die Wiederverwendung von Wasser, während Mineralwasserhersteller wie Starzinger, Vöslauer und Römerquelle innovative Technologien und Kooperationen zum Schutz der Wasserressourcen nutzen. GOURMET und Loacker setzen auf nachhaltige Wassernutzung in der Produktion, um den wertvollen Rohstoff zu schonen und Verschwendung zu vermeiden.
Diese Erfolgsgeschichten unterstreichen, dass Nachhaltigkeit und Profitabilität keine Gegensätze sein müssen. Sie ist ein Leuchtfeuer für den Lebensmittelsektor und zeigt, dass nachhaltige Umgestaltung nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch klug ist. Aber es sind nur ein paar innovative Beispiele, die aber den Weg weisen, wie man Nachhaltigkeit in die bringen kann, ohne die Wirtschaftlichkeit vernachlässigen zu müssen.
Mag. Martin Watzka, CIIA, ist Gründer und Geschäftsführer von GreenOnion, einem digitalen Beratungsunternehmen, das im Bereich ESG und Green Finance tätig ist und KMU bei der effizienten Transformation in Richtung Nachhaltigkeit unterstützt. GreenOnion ist zudem ein Partnerunternehmen im Lebensmittel-Cluster.
www.greenonion.at