So gelingt regionale Bioökonomie

Kostenlose Online-Trainings vermitteln Wissen für eine nachhaltige Wirtschaft

Hand in Erde
Bewusster Umgang mit natürlichen Ressourcen © Narith's Images via Canva pro
Ein Mann hält Holzpellets in den Händen
Holzpellets © Getty Images/urbazon via Canva pro
Kostenlose Online-Trainings vermitteln Wissen für eine nachhaltige Wirtschaft © Getty Images/Drazen Zigic via Canva pro
Kostenlose Online-Trainings vermitteln Wissen für eine nachhaltige Wirtschaft © Getty Images/Drazen Zigic via Canva pro

20.07.2023

Bioökonomie leistet einen wichtigen Beitrag, unsere Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten. Der Lebensmittel-Cluster hat gemeinsam mit acht europäischen Partnern ein umfangreiches Trainingsprogramm zusammengestellt, um das Wissen über Bioökonomie zu stärken. Das Ergebnis sind 21 kostenlose Onlineseminare zu sieben ausgewählten Themen rund um Bioökonomie.

„Die Seminare bieten Mitarbeiter:innen in der Lebensmittelbranche, der öffentlichen Verwaltung, Forschungseinrichtungen und Universitäten, Lehrkräften oder auch NGOs eine tolle Möglichkeit, ihr Wissen über Bioökonomie auszubauen“, sagt Gabriele Wolkerstorfer vom Lebensmittel-Cluster.

Nach Vorträgen von Expert:innen (Englisch mit Übersetzung) bleibt ausreichend Zeit für Diskussionen und den Austausch mit Branchenkolleg:innen in Breakout-Rooms mit regionalen Teilnehmer:innen in deutscher Sprache. Die Trainings werden aus Mitteln des EU-Projekts „SCALE-UP“ finanziert und deshalb für die Teilnehmenden kostenlos.

Im Anhang finden Sie eine Übersicht über alle Trainingsblöcke des SCALE-UP Trainingsprogrammes.


    Training 5: Entwicklung und Umsetzung von Praktiken der sozialen Innovation im Kontext der ländlichen Bioökonomien

    Um fossile Ressourcen durch biogene Materialien zu ersetzen und in synergetischer Weise Energie, Nahrungsmittel und biobasierte Lösungen zu produzieren, ist ein Umdenken in großem Maßstab erforderlich. In weiten Teilen der Gesellschaft wächst das Bewusstsein, dass unsere imperiale Lebensweise auf Dauer nicht mit einer nachhaltigen und friedlichen Koexistenz vereinbar ist. Ein tiefgreifender Strukturwandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft wird jedoch nur durch das Zusammenspiel von mutigen „Top-down-Entscheidungen" und gesellschaftlichen „Bottom-up-Entwicklungen" gelingen. Mithilfe sozialer Innovationen müssen wir gemeinsam wirtschaftliche Prozesse verändern und weiterentwickeln, neue Steuerungsmodelle, Konsummuster, Wertesysteme und Lebensstile aufbauen. Die Herausforderung ist eine doppelte: Soziale Innovationen für den Übergang zur Bioökonomie müssen erstens entwickelt werden, und zweitens brauchen sie die Akzeptanz der Bevölkerung, um auch umgesetzt zu werden. Diese Schulung deckt verschiedene Aspekte der Entwicklung und Umsetzung sozialer Innovationen ab.

    Termine:

    • 14. Mai 2024
      Jetzt anmelden!
       
    • 4. Juni 2024
      Jetzt anmelden!
       
    • 25. Juni 2024
      Jetzt anmelden!

    Anmeldung  

    Eine Anmeldung ist für jedes einzelne Seminar möglich. Sie können uns auch gerne eine E-Mail an lebensmittel-cluster@biz-up.at mit Ihrem Namen, Firma und E-Mailadresse sowie die Einheiten an denen Sie teilnehmen möchten schicken.


    Training 6: Effiziente und innovative Steuerung regionaler biobasierter Systeme (einschließlich öffentlicher Förderprogramme)

    Werden biobasierte Systeme entwickelt und umgesetzt, entstehen erhebliche ökologische, wirtschaftliche und soziale Vorteile für eine Region: weniger Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, Reduktion von Treibhausgasemissionen und das Schaffen neuer Arbeitsplätze. In vielen Fällen sind Regionen jedoch nicht in der Lage, die Entwicklung dieser Systeme wirksam zu steuern und zu unterstützen, insbesondere im Hinblick auf öffentliche Förderprogramme, denen es oft an Innovation mangelt und die die potenziellen Vorteile biobasierter Systeme nicht voll ausschöpfen.

    Diese Schulung vermittelt das notwendige Wissen, um die Governance-Herausforderungen biobasierter Systeme zu verstehen und praktische Fähigkeiten zu erwerben, dafür erfolgreich Lösungen zu entwickeln.

    Termine:

    • 5. September 2024
    • 26. September 2024
    • 17. Oktober 2024

    Training 7: Strategien zur Bewältigung sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Zielkonflikte in der regionalen Bioökonomieentwicklung

    Bioökonomieentwicklungen sind in bestehende Strukturen eingebettet. Werden neue Bioökonomiekonzepte umgesetzt, führt dies oft zu sozialen, ökologischen und/oder ökonomischen Zielkonflikten. Es liegt auf der Hand, dass das Erreichen spezifischer Bioökonomieziele nicht auf Kosten anderer Ziele gehen darf.

    In diesem Training wollen wir die damit verbundenen Herausforderungen identifizieren und erörtern, wie Kompromisse zwischen konkurrierenden Interessensgruppen bei der Bewirtschaftung oder Nutzung von Ökosystemen von den lokalen Gemeinschaften wirksam angegangen werden können. Zu den Schwerpunktthemen gehören Landbesitz im Kontext der Bioökonomie, nachhaltige Nutzung von Biomasserückständen, steigende Nachfrage und Wettbewerb um Biomasse-Inputs, Ernährungssicherheit und ökologische Nachhaltigkeit der regionalen Bioökonomie.

    Termine:

    • 31. Oktober 2024
    • 21. November 2024
    • 12. Dezember 2024


    Bereits stattgefundeneTrainings:

    Training 1: Effiziente regionale Infrastrukturen und Biomasselogistik

    Um nachhaltig zu sein, muss Bioökonomie die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft anwenden: Der Lebenszyklus der Biomasseressourcen muss verlängert und eine kaskadische Nutzung dieser Ressourcen gefördert werden. Bioökonomie zielt auch darauf ab, einen Beitrag zur Kohlenstoffneutralität zu leisten, indem sie fossile Materialien und Energie ersetzt und die Wertschöpfungsketten in den Regionen neu verortet. Nachhaltige Bioökonomiesysteme hängen daher stark von effizienten regionalen Infrastrukturen und der Biomasselogistik ab. Folgende Hemmnisse werden identifiziert:

    • fehlende Vernetzung zwischen den Akteuren der Wertschöpfungskette, um Biomasseströme zu optimieren, das Recycling zu verbessern und Infrastrukturen, Transport und Energie gegenseitig zu nutzen
    • Mangel an lokal verfügbaren Infrastrukturen zur Verarbeitung von Biomasse (Bioraffinerie, etc.)
    • Mangel an Wissen über verfügbare Lösungen (z. B. „Low-Tech"-Lösungen in ländlichen Gebieten), bewährte Verfahren und Kooperationsmodelle, die ein effizientes Biomassemanagement unterstützen
    • mangelndes Bewusstsein für verfügbare Finanzierungs- und Anreizsysteme

    Dieses Training soll den Akteur:innen der biobasierten Wertschöpfungsketten helfen, die genannten Hindernisse zu überwinden.

    Termine:

    • 7. September 2023
    • 26. September 2023
    • 19. Oktober 2023

    Training 2: Integration von Primärerzeugern in biobasierte Wertschöpfungsketten: Herausforderungen, Chancen und wirksame Mobilisierungsstrategien

    In der Bioökonomie werden Primärerzeuger in der Wertschöpfungskette oft zu wenig beachtet, obwohl sie die Grundlage für eine erfolgreiche Produktion biobasierter Produkte und Verfahren bilden. Dies ist auf fehlende Informationen zu relevanten Themen sowie auf einen Mangel an konsequenter Vernetzung zurückzuführen. Die Einbindung der Primärerzeuger ist entscheidend für den Erfolg der Bioökonomie. In diesem Training soll an Lösungen für diese Probleme gearbeitet werden.

    Termine:

    • 9. November 2023
    • 21. November 2023
    • 7. Dezember 2023

      Training 3: Digitalisierung in der Bioökonomie: Potenziale für ländliche Akteure

      Digitale Lösungen – einschließlich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Deep-Tech- und Industrie 4.0-Lösungen – können die Entwicklung der Bioökonomie vorantreiben und beschleunigen, insbesondere im Bereich der Umwandlung von Abfallströmen und Biomasse in wertvolle Ressourcen, Materialien und Energie. Doch für viele private, öffentliche und nichtstaatliche Einrichtungen ist es nach wie vor schwierig, mit der rasanten digitalen Entwicklung Schritt zu halten und zu wissen, in welche Technologien sie investieren und wie sie diese übernehmen und einsetzen sollen. Echtzeit-Überwachungsstationen, Sensoren, das Internet of Things (IoT), intelligente Stromnetze, GPS-Ortungssysteme und Blockchain sind nur einige Lösungsbeispiele, die in ländlichen Gebieten hilfreich sein können, um Vorgänge effizienter zu verwalten, Kosten zu senken, Produkte und/oder Dienstleistungen zu verbessern oder die Qualität und Effizienz der Kreislaufwirtschaft zu stärken. Die Teilnehmer:innen lernen in diesem Training, wie sie mit Investitionen in die Digitalisierung das Optimum für biobasierte Lösungen herausholen.

      Termine:

      • 16. Jänner 2024
      • 6. Februar 2024
      • 27. Februar 2024

      Training 4: Verbessertes Nährstoffrecycling in der Kreislaufwirtschaft

      Die derzeitige Produktion von Düngemitteln erfordert große Mengen an fossilen Brennstoffen (Mineralgas), insbesondere für Stickstoffverbindungen. In naher Zukunft wird es einen großen Phosphatmangel geben – Phosphat ist aber ein wichtiger Nährstoff für landwirtschaftliche Nutzpflanzen. Die Verwendung biobasierter Alternativen für Düngemittel würde dieses Problem lösen. Dem stehen jedoch folgende Hindernisse entgegen:

      • mangelndes Bewusstsein der politischen Entscheidungsträger:innen für das Nährstoffproblem
      • Mangel an Informationen über Nährstoffressourcen und mögliche Lösungen bei den Beteiligten
      • Wissenslücken zwischen den relevanten Sektoren der biobasierten Wertschöpfungsketten
      • Kommunikationslücke zwischen politischen Entscheidungsträger:innen und lokalen Unternehmen (politische Sprache vs. praktische Sprache)
      • unzureichende Geschäftsmodelle, insbesondere für kleine Anwendungen und mangelnder Zugang zu finanzieller Unterstützung

      Diese Schulung lieferte die notwendigen Informationen, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

      Termine: 

      • 12. März 2024
      • 4. April 2024
      • 23. April 2024


      Internationales Forschungsprojekt

      Alle 21 Trainings sind Teil des internationalen Forschungsprojekts „SCALE-UP“. Neben Oberösterreich gehören auch Andalusien (Spanien), Pays de la Loire (Frankreich), Strumica (Nordmazedonien), Mazovia (Polen), Nordschweden zu den Schwerpunktregionen.


      Projektpartner


      Das Projekt „SCALE-UP“ wird im Rahmen des Forschungsförderprogramms Horizon Europe von der EU gefördert.

      Dieses Projekt wird im Rahmen des Forschungsförderprogramms Horizon 2020 von der EU gefördert