Up to date bei Innovation und Nachhaltigkeit

FH-Professorin Bettina Zieher erklärte die Ringschertechnik zur Analyse des Fließverhaltens von Pulver und Schüttgut
FH-Professorin Bettina Zieher erklärte die Ringschertechnik zur Analyse des Fließverhaltens von Pulver und Schüttgut © Business Upper Austria
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer testeten ihre eigenen Produkte
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer testeten ihre eigenen Produkte © Business Upper Austria

23.11.2023

Gemeinsam mit dem Herbstsemester startete am 4. Oktober das Innovationscamp „Refresh your PIN“ an der Fachhochschule Oberösterreich Campus Wels. Über zwölf Monate untersuchen lebensmittelverarbeitende Unternehmen mit den FH-Professorinnen Katrin Mathmann und Bettina Zieher Prozess-, Innovations- und Nachhaltigkeitslösungen (PIN) in der Lebensmitteltechnologie. Insgesamt zehn Schulungstage stehen auf dem Programm. Der Lebensmittel-Cluster hat das Innovationscamp mitentwickelt.

Die Erwartungen der Konsumentinnen und Konsumenten beeinflussen den Markt maßgeblich. Innovative Produkte, eine gleichbleibend hohe Qualität sowie größtmögliche Hygiene in Verbindung mit einer nachhaltigen Arbeitsweise sind der Schlüssel zu unternehmerischem Erfolg im Lebensmittelbereich. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Betriebe nicht nur auf dem neuesten Stand der Technik sein, sondern auch die Anforderungen an ihre Produkte im Auge behalten.


Neue Prozesse kennenlernen

Zehn Vertreterinnen und Vertreter aus sechs Betrieben nehmen aktuell am Innovationscamp teil. Beleuchtet werden dabei lebensmitteltechnologische Felder, Hygiene und Entwicklung sowie Produkt-Prozess-Wechselwirkungen. Mindestens die Hälfte der Schulungstage sind praktisch orientiert. So kommt es im neuerrichteten FH-Technikum und in den Labors beispielsweise zur Auseinandersetzung mit den Prozessen des Brauens, Filtrierens, Konservierens oder Homogenisierens/Dispergierens sowie mit den neuesten Ansätzen im Bereich der Analytik.


Eigene Produkte testen

Beim Schulungsstart im Oktober standen Status quo und Hygienemanagement im Fokus gefolgt von physikalischen Methoden wie Texturieren, Anreichern, Entfernen oder Konservieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer testeten anhand ihrer eigenen Produkte (Bier, Mehl, Backzutaten/Zucker, Saucen, Aufstriche, Käse, Öl sowie Fertiggerichte) die Techniken und Geräte. So wurde die Fließgeschwindigkeit von Joghurt und Erdäpfelkäse gemessen sowie die Rieselfähigkeit von Staubzucker und Mehl aus Ölpressrückständen analysiert. Darüber hinaus nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Schaumbildung und Trübung von Bier und die Farben bzw. Verfärbungen von Chilisaucen sowie Fertigprodukten unter die Lupe.


Barrieren abbauen, Wissen aufbauen

Innovationscamps wie „Refresh your PIN“ haben auch einen stark verbindenden Charakter. „Sie erzeugen einen echten Mehrwert für Betriebe und F&E-Einrichtungen. Wirtschaft und Forschung rücken näher zusammen. Gleichzeitig wird Know-how mit Praxisbezug sowie dem begleitenden Austausch mit Forschenden, Lehrenden und anderen Betrieben aufgebaut“, ist Projektmanager Christian Teufel überzeugt. Das Institut für Lebensmitteltechnologie & Ernährung (LTE) der Fachhochschule Oberösterreich Campus Wels profitiert von der Vernetzung mit den regionalen Industrieunternehmen. Es bleibt so mit den aktuellen Herausforderungen der Praxis vertraut, kann diese in der Lehre weitergeben sowie Forschungsprojekte mit den Partnern auf einer soliden Verständnis- und Vertrauensbasis planen und umsetzen.

 

Das Projekt „Refresh your PIN“ ist ein durch die FFG – Österreichische Forschungsfördergesellschaft gefördertes „Innovationscamps 2022“-Projekt. Im Rahmen der Qualifizierungsoffensive des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) werden österreichische Unternehmen in ihren Digitalisierungs- und Innovationsagenden gestärkt.