Wie sich die Biodiversität auf die Pollenversorgung in Bienenstöcken auswirkt

Foto: Capri23auto_pixabay
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15.05.2018

Wie wirkt sich die Intensität der Landwirtschaft und die damit verbundene Biodiversität auf die Pollenversorgung von Bienenstöcken aus? Wie wird die Stockentwicklung von der standortabhängigen Pollenversorgung beeinflusst? In Zusammenarbeit mit Oö. Landesverband für Bienenzucht ist die Diplomarbeit von Michael Bögl und Lukas Wolfsjäger an der HLBLA St. Florian entstanden.

Die Hauptintention dieser Diplomarbeit ist die Darlegung der Wichtigkeit von einer konstanten Pollenversorgung von Bienenstöcken. Dazu wurden zwei Standorte ausgewählt, um die unterschiedliche Versorgung mit Pollen zu untersuchen. Als ein intensiv landwirtschaftlich genutztes Gebiet wurde Sankt Florian gewählt und als ein extensiv landwirtschaftlich genutztes Gebiet eignete sich Sankt Ulrich gut. Der Versuch erstreckte sich von Frühling bis Spätsommer 2017, wobei während dieser Periode die Volkentwicklung von vier Bienenstöcken kontrolliert und dokumentiert wurden.

Einerseits wurden die Pollenkörner, welche sich auf der Diagnosetasse befanden, gezählt, sowie die unterschiedlichen Pollenfarben niedergeschrieben. Andererseits wurde der geschleuderte Honig im Landesverband für Bienenzucht auf den darin enthaltenen Pollen untersucht. Dieses Ergebnis zeigt die Pollenvielfalt im Honig und lässt dadurch Rückschlüsse auf die Versorgung der Bienenstöcke mit unterschiedlichen Pollen zu.

Das Ergebnis zeigt, dass der Trachtbeginn in Sankt Ulrich später einsetzte als in Sankt Florian bei Linz, jedoch nach der Rapsblüte keine ausreichende Pollenversorgung der Bienenstöcke in Sankt Florian gegeben war. In Sankt Ulrich war ein spätes, aber konstantes Angebot an Pollen vorhanden. Der Versuch zeigte, dass eine intensive Landwirtschaft die Biodiversität einschränkt und dadurch eine schlechtere Pollenversorgung gegeben ist.

Die daraus resultierende Konsequenz ist, dass in Sankt Ulrich die Bienenvölker leichter durch das Bienenjahr geführt werden können. Maßnahmen der Imker sind leichter zu planen und durchzuführen. Aufgrund der frühen und starken Tracht in Sankt Florian und der kontinuierlichen Versorgung der Bienenstöcke mit Pollen bis in den Spätsommer in Sankt Ulrich, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass das Wandern mit den Bienenstöcken, hinsichtlich einer guten Pollenversorgung, die beste Variante wäre.

Schule:
Höhere Landwirtschaftliche Bundeslehranstalt St. Florian
Fernbach 37
4490 St. Florian

Autoren:
Michael Bögl
Lukas Wolfsjäger

Betreuer:
Dipl. Ing. Gerald Grasser
Sebastian Knaak

Partnerunternehmen:
Hubert Wolfsjäger - OÖ Landesverband für Bienenzucht